Beteiligungsstreik – Zurück auf Los bei den Planungswerkstätten!
Pressemitteilung zur ‘Planungswerkstatt Suttnerpark’:
Das Streiklokal ist eröffnet. Planungswerkstatt wird umgewidmet.
Einfach mal gesponnen. Bürger_innenbeteiligungen sind tägliche Festakte von Demokratie. Bürger_innen planen ihre Stadt selbst. Planungswerkstätten werden im Auftrag der öffentlichen Hand veranstaltet. Interessenkonflikte kommen auf den Tisch, Verhandlungen sind transparent und Entscheidungsprozesse nachvollziehbar. Das wär was.
Stattdessen bekommen Immobilieninvestoren mit mindestens millionenschweren Börsen den Auftrag, eine Alibi-Bürger_innenanhörung durchzuziehen. Einige Projektentwickler und Planungsbüros verdienen schnelles Geld. Das lokale Wissen, über das sie in der Regel nicht verfügen, wird dann bei den Anhörungen von gutwilligen Anwohner_innen noch umsonst abgeschöpft.
Die entscheidende Frage, ob auf dem alten Electrolux-Gelände tatsächlich hochpreisige Wohnungen statt preisgünstigem Gewerberaum entstehen sollen, ist bereits vorher in Verwaltung und Fraktionsbüros ausgeklüngelt und beantwortet worden.
Wir sehen selbst, wie erpressbar und abhängig die lokale Politik von großen Investoren inzwischen ist, nachdem die Bereitstellung notwendiger kommunaler Infrastrukturen und städtischen Bodens privatisiert oder Gegenstand von Höchstpreisgeboten wurde.
Daher haben wir uns als Lux & Konsorten in unserer Eigenschaft sowohl als Unternehmer_innen wie auch Bürger_innen zusammengetan, um für eine soziale Architektur in unseren Nachbarschaften und der Stadt, in der wir leben, einzutreten. Wir brauchen bezahlbaren Gewerbe- und Wohnraum.
Eine Voraussetzung, die es den Bürger_innen und Unternehmen erlaubt, ihre Arbeits- und Lebenswege in Hamburg selbst zu wählen.
Einige der uns angeschlossenen Firmen stehen vor der Vertreibung von ihren zum Teil jahrzehntealten Gewerbehöfen. Wir haben gesehen, wie Künstler_innen von Zwischennutzung zu Zwischennutzung gejagt werden. Wir schauen auf unsere Mieten, und wissen nicht, wie wir die ständigen Erhöhungen auf Dauer bezahlen sollen.
Jetzt ist mal Pause. Wir streiken. Das Hamsterrad steht still. Der Wettbewerb um die Gestaltung Altonas braucht neue Spielregeln und die wachsende Stadt ein Moratorium.
Mit selbstständigen Grüßen
Lux & Konsorten